Naturerlebnis Costa Rica

Einer der schönsten aktiven Vulkane des amerikanischen Kontinents, der Poás, liegt auf 2704 Metern im Zentrum des Nationalparks und ist über eine Straße zu erreichen. Gelegentlich zeigt sich seine Aktivität in Form von Gasen, Dämpfen und geysirähnlichen Eruptionen.
Im Tortuguero Nationalpark – nördlich von Puerto Limón – gibt es keine Straßen mehr. Das weite Sumpfgebiet der Region verhinderte den Bau von Straßen. An ihre Stelle treten Lagunen und Flüsse, die erst in den siebziger Jahren durch Kanäle miteinander verbunden wurden, um den Bewohnern der Region die gefährliche Fahrt über den hier stürmischen Atlantik zu ersparen, wenn diese über Puerto Limón Anschluß an das nationale Straßennetz suchten.
In dieser Nebelwaldzone im Tapanti Nationalpark regnet es durchschnittlich das fünffache des mitteleuropäischen Durchschnitts. Die sehr dichte Vegetation aus Farnen und bis zu 30 Meter hohen Bäumen ist charakteristisch für den Nebelwald. An den Ästen großer Bäume leben häufig ganze Epiphytenkolonien – Luftpflanzen, die auf anderen Pflanzen wurzeln.
Diese Pflanze ist kein Baum, sondern eine Staude. Aus der riesigen Blüte entwickeln sich innerhalb von sechs Monaten bis zu 50 Kilo schwere Fruchtstände mit 150 bis 300 Bananen. Die Bananen wachsen sehr dicht und krümmen sich nach oben der Sonne entgegen und nicht, wie viele glauben, nach unten hängend. Darum ist die Banane krumm. Jede Staude trägt nur einmal Früchte. Bevor die Mutterpflanze voll entwickelt ist, wächst aus dem Wurzelstock bereits ein neuer Schößling heran, der nach einem Jahr wieder erntereif ist.
Costa Rica wird oft als „biologischer Korridor“ bezeichnet, als eine Übergangsregion, in der sich ökologische Systeme des nördlichen wie des südlichen Halbkontinents und auch der Karibischen Inselwelt begegnen. Dazu kommen die vielen unterschiedlichen Höhen- und Feuchtigkeitsstufen. Dies alles erklärt den unglaublichen Artenreichtum der Natur dieses Landes.