Bretagne Normandie

Seit mehr als 1000 Jahren strömen die Menschen zum "Wunder des Abendlandes" - der Klosterfestung "Mont Saint-Michel, die sich hier wie eine Pyramide aus dem Wattenmeer erhebt. Die 3 ha große Wattinsel verzeichnet die höchsten Gezeitenunterschiede Europas. Ein 100 Jahre alter Damm hat den Berg mittlerweile trockengelegt. Ein 134-Mio-Euro-Renaturierungsprojekt soll bis 2025 die Insellage wieder herstellen.
Zwischen Perros-Guirec, Ploumanac´h und Trébeurden erstreckt sich der schönste Abschnitt der Rosa Granitküste. Skurrile Felsformationen und zerklüftete Klippen wechseln mit flachen, feinsandigen Badestränden und Buchten.
Am Ende des 18. Jahrhunderts entlehnten "Altertumswissenschafter", wie man damals die Archäologen nannte, das bretonische Wort menhir (Langstein) zur Bezeichnung der Steine, obwohl es im Bretonischen daneben einen gebräuchlicheren Begriff gibt, der auch besser paßt: peulvan (Steinpfeiler). Da man bretonische Wörter gewählt hat, um solche Steindenkmäler zu bezeichnen, ist die Ansicht verbreitet, es handle sich dabei um eine spezifisch bretonische Erscheinung. Diese Annahme ist falsch, obwohl sie in diesem Teil Europas zahlreicher auftreten als anderswo. Carnac ist das Mekka für Megalithkultur mit 3000 aufrecht stehenden Menhiren.
Chateau de Chenonceau, "Schloss der Frauen" nennt man auch das herrliche Renaissance-Bauwerk, da es fünf berühmte Damen über die Jahrhunderte bewohnten und prägten: die Erbauerin Catherine Briconnet, Gattin von Thomas Bohier, Finanzminister Franz`I., Katharina von Medici, Gattin von Heinrich II. und später Regentin für ihren Sohn Karl IX., Diane de Poitiers, schöne Mätresse von Heinrich II., Luise von Lothringen, Frau Heinrichs III. und Madame Dupin, Kunstmäzenin.
Eine der schönsten Küstenabschnitte auf der Halbinsel Crozon ist die 70 Meter hohe Pointe de Pen-Hir. Im Meer setzen drei gewaltige Klippen, die früher mit dem Festland verbunden waren, den langen Kopf des Kaps fort. Bei guter Sicht sieht man im Nordwesten die 14 km entfernte Pointe St-Mathieu und im Südwesten die 26 km entfernte Pointe du Raz.
Wo sich die Bretagne in den Atlantik hinauszieht, weht oft eine steife Brise. Das nützen die Strandsegler, die bei Ebbe bis zu 100 km/h schnell über die breiten Sandstrände auf der Halbinsel Quiberon unterwegs sind bei ihren Wettfahrten.